Greator Festival 2025: Mein erstes großes Wochenende mit neuer Chemo (Gemcitabin + Paclitaxel)

29. Juni 2025 Kategorie(n): Leben Keine Kommentare

Nach Monaten, in denen Krankheit und Klinik meinen Alltag bestimmt haben, kam mit der Kombitherapie aus Gemcitabin + Paclitaxel-Albumin (nab-Paclitaxel) endlich der Wendepunkt. Die Behandlung ist für mich deutlich verträglicher als FOLFIRINOX: Appetit zurück, Energiefenster größer, kurze Rad- und Laufrunden wieder möglich. Und genau dadurch habe ich mir ein wichtiges Ziel erfüllt: Ende Juni 2025 bin ich – wie schon 2024 – wieder zum Greator Festival nach Köln gefahren.

Dieses Wochenende war viel mehr als ein Event. Es war ein Test für mein neues Leben mit Krebs: planen, dosieren, Pause machen – und trotzdem leben.

Planung & Anreise (Do., 26. Juni 2025)

Das Ticket hatte ich mir direkt nach dem Greator Festival 2024 gegönnt: Platin – inklusive Lounge, freien Getränken (Wasser & Kaffee) und gesunder Verpflegung (Bowls, Wraps). Dass ein Jahr später eine Krebsdiagnose dazwischenfunkt, konnte ich damals nicht ahnen. Umso ungewisser war lange, ob die Reise klappt.

Ich bin donnerstags los, damit ich entspannt ankomme und genügend Puffer habe. Gegen 17 Uhr habe ich in Limburg an der Lahn einen Zwischenstopp eingelegt: Besuch bei Hans-Jörg Hoppe, einem früheren Bekannten, der heute im Bistro „La Galeria“ kocht. Wir haben gequatscht, ich habe dort einen Burger gegessen – und er hat sich ehrlich gefreut, weil ich der erste war, der die oft-gemachte „Ich komm mal vorbei“-Ankündigung wirklich eingelöst hat. Genau solche Begegnungen geben mir Kraft.

Abends weiter nach Köln, Ibis Budget Köln Messe. Dank Online-Check-in ging die Ausgabe der Zimmerkarte recht fix; Anschliessend die Beine vertreten und schon mal das Gelände an der Lanxess Arena angeschaut.

Freitag: Arena-Tag mit Fokus & Dosierung (27. Juni 2025)

Gemütlich frühstücken, dann zu Fuß zum Platin-Eingang. Der Platin-Bereich war Gold wert: Wasser & Kaffee ohne Anstehen, schnelle Wege und leichte, gut verträgliche Bowls/Wraps – genau das, was ich in meiner Situation brauche.

Den Tag über habe ich hauptsächlich in der Lanxess Arena verbracht und mir dort die Vorträge angesehen. Diese Vorträge sind bei mir hängen geblieben:

• Erster Speaker: Christian Bischoff. Viel über Eigenverantwortung, innere Ausrichtung, bleiben statt hasten. Seine Struktur und Klarheit passen exakt zu meinem aktuellen Leben mit begrenzter Energie.
• Später am Tag: Verona Pooth. Auf der Bühne ganz anders als in TV-Auftritten: fokussiert, diszipliniert, mit klarem Zielbild. Das hat mich – wie schon 2024 – am meisten überrascht und beeindruckt.

Am Abend habe ich die letzten Slots ausgelassen. Mein Körper sagte „genug für heute“ – und ich höre inzwischen konsequent auf diese Signale. Früher hätte ich versucht, alles mitzunehmen, heute setze ich Grenzen, um am nächsten Tag wieder leistungsfähig zu sein.

Samstag (28.06.): Krypto → KI, danach Beck & Shaolin Spirit

Wieder ruhig starten, frühstücken, zu Fuß zur Arena. Anfangs habe ich mir die Vorträge an der Red Stage angeschaut:

• Marc Friedrich hat mit seinem Blick auf Bitcoin/Krypto polarisiert – ich finde es spannend, weil ich selbst in Dividenden, ETFs, Krypto und Edelmetalle investiere. Nicht als Hype, sondern als Strategie, die zu meiner Situation passt (breit, defensiv, ausschüttungsfokussiert).

Direkt im Anschluss (gegen Mittag) habe ich einen längeren Talk in der Purple Stage zu Künstlicher Intelligenz mitgenommen: Wie man KI sinnvoll nutzt und seine eigenen Strategien entwickelt.
Nebenbei wurde noch angesprochen wie man KI als Tagebuch/Coach nutzt („KI-Journale“). Konkrete Tools: Rosebud wurde genannt; bei meiner späteren Recherche habe ich noch Lifelight gefunden. Beide will ich noch ausprobieren – nicht als Ersatz für Therapie, sondern als Reflexionshilfe für Stimmung, Routinen und Ziele.

Nachmittag wieder in der Lanxess Arena:

• Tobias Beck: energiegeladene Bühne, klare Botschaften zur Eigenverantwortung (Slides wie „Erzähl mir mehr! Was noch?“ blieben hängen).
• Shaolin Spirit (Shi Heng Yi / Shi Heng Zuan): Atmung, Haltung, Disziplin – viel davon passt zu meiner Reha-Logik (kleine, saubere Schritte, konsequent wiederholen).

Wie am Freitag lasse ich die späten Slots am Abend bewusst aus und erhole mich im Hotel.

Sonntag (29.06.): Heimfahrt – und ein klares Gefühl

Nochmal entspannt frühstücken, auschecken, gemütlich heimfahren. Kein „Heldentum“, sondern der Beweis, dass ich wieder draußen sein kann – in meinem Tempo und mit klaren Grenzen.

Was mir geholfen hat

Ernährung & Trinken

• Leichte, gut verträgliche Kost (Bowls, Wraps) und konstante Flüssigkeit (Wasser/Kaffee in kleinen Portionen).
• Keine Experimente – Bewährtes vorziehen, lieber öfter kleine Happen.

Pacing & Energie

• Wenige, gezielte Vorträge statt „alles mitnehmen“.
• Sitzen, stehen, gehen im Wechsel.
• Auf den Körper hören – der nächste Tag dankt es.

Mindset

• Ich war dankbar, überhaupt dort zu sein. Jede Pause war eine aktive Entscheidung, kein Verlust.
• Inhalte, die mir Orientierung geben: Disziplin (Shaolin), Eigenverantwortung (Beck), Zukunftsthemen (Krypto, KI).

Fazit

Ohne die verträglichere Kombi-Chemo (Gemcitabin + nab-Paclitaxel) wäre dieses Wochenende unmöglich gewesen. Das Greator Festival 2025 war für mich der Beweis, dass ich wieder hinaus ins Leben kann – in meinem Tempo, mit klaren Grenzen und einem Plan.

Ich kämpfe weiter – mit Medizin und Alltag: gute Routinen, Bewegung, Ernährung, Investieren ins eigene Comeback.

NA KLAR SCHAFFE ICH DAS! 💪